Neue Koordinierungszentren für Bürgerengagement starten in den Landkreisen: Fulda, Kassel, Main-Taunus und Vogelsberg
Hessen fördert den Ausbau des Ehrenamts in den Landkreisen auch im Jahr 2022 weiter. Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, hat heute die Zuwendungsverträge für den Aufbau von vier neuen „Koordinierungszentren für Bürgerengagement“ in den Landkreisen Fulda, Kassel, Main-Taunus und Vogelsberg unterschrieben. „Rund 2,5 Millionen Menschen sind in Hessen ehrenamtlich tätig. Sie trainieren Jugendmannschaften, organisieren Feste und kümmern sich beispielsweise umdie Städtepartnerschaften. Dieses Engagement ist wertvoll für den Zusammenhalt vor Ort. Um das Ehrenamt zu fördern und zu koordinieren braucht es hauptamtliche Strukturen, die auch nachhaltig sind. Dafür setzen wir uns unter anderem mit den Koordinierungszentren ein“, sagte der Chef der Hessischen Staatskanzlei bei der Vertragsunterzeichnung mit den Landräten Andreas Siebert (Kassel), Michael Cyriax (Main-Taunus-Kreis), Manfred Görig (Vogelsbergkreis) und dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak (Vogelsberg) sowie dem Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt (Fulda) in Wiesbaden. „Wir wollen, dass Ehrenamtliche bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Dies ist ein gemeinsames Ziel der Landkreise und der Hessischen Landesregierung“, ergänzte der Staatsminister.
Ab sofort starten dort mit der Unterstützung des Landes die „Koordinierungszentren für Bürgerengagement“. Als Netzwerker vor Ort sind sie zentrale Anlaufstellen für Engagierte, Vereine und Organisationen. Dafür stehen in den Koordinierungszentren künftig hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit. Sie bauen vor Ort lokale Netzwerke auf mit dem Ziel, Menschen zusammenzubringen. Das Land fördert diese Koordinierungsarbeit pro Landkreis über drei Jahre mit bis zu 120.000 Euro. Die Landkreise verpflichten sich im Gegenzug, einen Eigenanteil aufzubringen und die Strukturen danach zu erhalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Programm ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch, der von der LandesEhrenamtsagentur Hessen organisiert wird. Dabei werden gemeinsame Themen bearbeitet und auch aktuelle Entwicklungen im Bürgerengagement thematisiert. Ziel ist es über die kollegialen Erfahrungen Synergien in diesem Netzwerk nutzbar zu machen.
Insgesamt gibt es nun elf Koordinierungszentren in Hessen. Bereits seit zwei Jahren werden der Lahn-Dill-Kreis, der Main-Kinzig-Kreis und die Kreise Hersfeld-Rotenburg und Waldeck-Frankenberg durch das Programm gefördert. Die Landkreise Bergstraße, Schwalm-Eder und die Wetterau kamen im Jahr 2021 dazu. „Die Koordinierungszentren sollen den Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wer aktiv gestaltet und für andere da ist, hat mitunter viele Fragen und braucht auch mal einen kurzen Draht. Gemeinsam mit den Landkreisen sorgen wir dafür, dass die Helferinnen und Helfer genau wissen, wer der richtige Ansprechpartner für sie ist. Mit Blick auf die zusätzlichen Herausforderungen wie die Corona-Pandemie oder die aktuelle Hilfe für Ukraineflüchtlinge ist es sehr gut, dass sich die Landkreise Fulda, Kassel, Main-Taunus und Vogelsberg nun auf den Weg machen“, sagte der Staatsminister.
Andreas Siebert, der Landrat des Landkreises Kassel, betonte: „Die Attraktivität der Kommunen im ländlichen Raum, die Lebendigkeit der vielen kleinen Orts- und Stadtteile basiert auf dem breit verankerten ehrenamtlichen Engagement vieler Menschen. Ehrenamtliches Engagement ist heute nicht mehr selbstverständlich – es benötigt Unterstützung und Wertschätzung. Die durch die Förderung des Landes ermöglichten Koordinierungszentren sind ein wichtiger Baustein dieser Unterstützung. Wir versprechen uns, eine direkte, unbürokratische und an den realen Bedürfnissen des Ehrenamts ausgerichtete Arbeit unseres Koordinierungszentrums, das wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln fördern werden“.
Michael Cyriax, der Landrat des Main-Taunus-Kreises, sagte: „Das Ehrenamt ist aus dem Leben der Kreise, der Städte und Gemeinden nicht wegzudenken. Hier wirken unsere Bürgerinnen und Bürger mit Begeisterung, Gestaltungswillen und Verantwortung gegenüber dem Mitmenschen. Dieses vielfältige bürgerschaftliche, sportliche, kulturelle, auch karitativ-humanitäre Engagement wird seit Jahren vom Main-Taunus-Kreis intensiv, unter anderem durch eine eigene Ehrenamtsbeauftragte, gefördert. Daher danken wir dem Land, dass es mit seiner Initiative diese Bemühungen unterstützt und ergänzt, sowie den vielen ehrenamtlichen Aktiven in unserem Kreis.“
Manfred Görig, der Landrat des Vogelsbergkreises, erläuterte: „Gerade unser ländlich geprägter Vogelsbergkreis lebt von ehrenamtlichem Engagement. Um das Ehrenamt in unserem Kreis zu unterstützen, zu fördern und damit zu erhalten, ist es wichtig, entsprechende Strukturen zu schaffen. Die werden im neuen Koordinierungszentrum als Stabsstelle Ehrenamt zusammenlaufen. Dank der Anschubfinanzierung kann es jetzt losgehen.“
Dr. Jens Mischak, Erster Kreisbeigeordneter im Vogelsbergkreis, ergänzte: „Wir haben bereits unterstützende Angebote und können auf die nötigen Strukturen zurückgreifen. Die Zuwendung des Landes Hessen ermöglicht es uns, diese nun zu bündeln und an einer Stelle zusammenzuführen. Das Koordinierungszentrum wird sich zu einem wichtigen Unterstützungsangebot des Kreises entwickeln.“
Der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda, Frederik Schmitt, erläuterte: „Der Landkreis Fulda ist ein ländlich geprägter Kreis. Die Menschen hier sind heimatverbunden. Ihnen ist Gemeinschaft wichtig. Bei uns gibt es viele Vereine und ein hohes ehrenamtliches Engagement. Das wollen wir auch weiterhin unterstützen, vernetzen und fördern. Das Programm des Landes ist dafür eine wertvolle Hilfe.“
Die Landesregierung hat 2021 die finanzielle Förderung des Ehrenamtes noch mal erhöht. Mehr als 32 Millionen Euro stehen allein in diesem Jahr bereit, um die Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement stetig zu verbessern, die Anerkennung weiter zu fördern und noch verlässlichere Strukturen zu schaffen.