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10.09.2024

Studienbericht "Freiwilligenagenturen als engagementfördernde Infrastuktureinrichtungen"

Eine Forschungsgruppe aus Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern und Praxisexpertinnen/Praxisexperten analysiert hier Befunde aus der Langzeituntersuchung von Freiwilligenagenturen – konkret drei Befragungswellen aus den Jahren 2001, 2009 und 2020.

Studienbericht
Studienbericht "Freiwilligenagenturen als engagementfördernde Infrastuktureinrichtungen" © DSEE
Was wurde konkret untersucht?

Es wurden Daten von Freiwilligenagenturen – unter anderem zu Bestandsdauer, Wirkungsumfeld, Trägerschaft, finanzielle Ausstattung, Anzahl der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern usw. – aus den Jahren 2001, 2009 und 2019 analysiert und mithilfe statistischer Methoden wichtige Entwicklungen herausgearbeitet. Die Ergebnisse wurden mit Expertinnen und Experten auf kommunaler, Landes- und Bundesebene diskutiert. Ziel war es, mit den Forschungsergebnissen ein besseres öffentliches Verständnis für die Arbeit von Freiwilligenagenturen zu schaffen und Anregungen zur Verbesserung ihrer Wirkung zu geben.

Was sind die drei spannendsten Ergebnisse?

Die Daten zeigen, dass sich Freiwilligenagenturen zunehmend verstetigt haben, d. h. dass sie flächendeckend und dauerhaft angesiedelt sind. Weiterhin gibt es einen Trend zur kommunalen Trägerschaft. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sich Freiwilligenagenturen als umweltoffene (intermediäre), öffentlich (kommunal) mitfinanzierte und lokal tätige Organisationen etabliert. Wichtige Indikatoren dafür sind: mehr hauptamtliches Personal, weniger kurzfristige Finanzierungen, mehr kommunale Finanzmittel und ein erweitertes Aufgabenprofil.

Was …

 … kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?
Bund, Land und Kommunen sind gefordert, nicht steuernd und regulierend in das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern einzugreifen, sondern eine öffentliche Engagementinfrastruktur zu fördern, in der Freiwilligenagenturen eine vermittelnde (intermediäre) Schlüsselrolle einnehmen.

… können Engagement-fördernde Organisationen lernen?
Die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstorganisation und Professionalisierung von Freiwilligenagenturen ist beachtlich. In Kombination mit Qualitätsansprüchen, Innovationsbereitschaft und Pragmatismus zeigt sich deutlich, was eine Engagementorganisation benötigt, um sich unter turbulenten, konflikthaften und krisenartigen Bedingungen erfolgreich zu behaupten.

Die komplette Studie ist hier zu finden: Freiwilligenagenturen als flächendeckende, engagementfördernde Infrastruktureinrichtungen vor Ort - Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de)