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05.03.2025

Neue Studie zur kommunalen Engagementförderung veröffentlicht: Ohne politischen Willen kein gelungenes Engagement

Im vergangenen Jahr führte das IRS gemeinsam mit dem ThinkTank neuland21 und im Auftrag der Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) eine deutschlandweite Studie in Kommunen zu kommunaler Engagementförderung durch. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht und liefern neue Erkenntnisse zur Bedeutung politischer Unterstützung und struktureller Rahmenbedingungen für erfolgreiches Engagement.

Die Projektpartner haben während der Projektlaufzeit von Dezember 2023 bis November 2024 in einer umfassenden Studie untersucht, wie Kommunen in Deutschland Engagement und Ehrenamt unterstützen können. Ziel war es, eine systematische Bestandsaufnahme kommunaler Strukturen vorzunehmen und daraus Handlungsempfehlungen für Kommunen abzuleiten. Hierzu wurden 828 Kommunen im Rahmen einer bundesweiten Online-Befragung untersucht. Ergänzt wurde dies durch qualitative Interviews mit Expertinnen und Experten der kommunalen Engagementförderung und einer systematischen Desktoprecherche.

Was sind die drei spannendsten Ergebnisse? 

Würdigung als Kernaufgabe der Kommunen: Eine zentrale Aufgabe der kommunalen Engagementförderung ist die Anerkennung und Würdigung der Engagierten. Andere Einrichtungen übernehmen diese Aufgabe weniger, sodass hier die die zentrale Rolle der Kommunen im Rahmen der Anerkennungskultur deutlich wird.

Politischer Wille bestimmt den Erfolg: Das Gelingen der Engagementförderung hängt am meisten vom politischen Willen der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger ab. Wenn Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern aktiv unterstützen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine lebendige Engagementszene auf kommunaler Ebene besonders hoch.

Schlüsselfaktoren erfolgreicher Engagementförderung: Es gibt fünf Faktoren, die signifikant die Engagementförderung und somit das Engagementniveau positiv beeinflussen. Neben dem politischen Willen werden das Vorhandensein weiterer Infrastrukturen, wie Freiwilligenagenturen, die sozioökonomische Lage der Kommune, eine zuständige Person in der Kommunalverwaltung für Engagementförderung sowie die Verfügbarkeit von Unterstützungs- und Förderangeboten als besonders wichtig empfunden. 

Darüber hinaus wurde deutlich, dass finanzielle Unterstützung zu eine der drei wichtigsten Unterstützungsleistungen gehört. 69,9 Prozent der befragten Fachleute gaben dies an. Eine deutliche geringere Bedeutung messen die Expertinnen und Experten den Ehrenamts- und Freiwilligenbörsen bei.

Was kann die Politik aus den Erkenntnissen lernen?

Klare Verantwortlichkeiten sind in der verwaltungsinternen Engagementförderung wichtig, um einen erhöhten Abstimmungsaufwand zu vermeiden. Gleichzeitig profitieren Engagierte und Vereine von einer zentralen Ansprechperson, die ihre Anliegen koordiniert und bündelt. Zudem zeigt sich, dass Kommunen bei der Akquise und Verwaltung von Fördermitteln Unterstützung benötigen, etwa durch zentrale Informationsplattformen, gezielte Schulungsangebote und spezialisierte Beratungsstellen.

Was können engagementfördernde Organisationen lernen?

Eine enge Vernetzung sowie die Zusammenarbeit mit kommunalen Stellen und anderen Akteurinnen und Akteuren sind für engagementfördernde Organisationen außerhalb der verwaltungsinternen Strukturen wichtig, um einerseits Doppelstrukturen zu vermeiden und andererseits Versorgungslücken zu schließen.

Was kann die Wissenschaft lernen?

Der empirische Zugang zu kleinen, personell schwächer besetzten kommunalen Verwaltungen ist herausfordernd. Es bietet sich an, unterschiedliche Strategien im Zugang zum Feld zu verfolgen, um eine gute Rücklaufquote zu erzielen.

Der Download der Studie sowie weitere Informationen dazu sind hier abrufbar: Ohne politischen Willen kein gelungenes Engagement | Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung

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Veranstalter Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) e.V.
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